Iridium

Iridium
Iri|di|um 〈n.; -s; unz.; chem. 〉 silberweißes, außergewöhnlich hartes Edelmetall, Ordnungszahl 77 [zu grch. iris „Regenbogen“]

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I|ri|di|um [griech. ĩris, Gen.: íridos = Regenbogen (wegen der Verschiedenfarbigkeit der Salze); -ium (1)], das; -s; Symbol: Ir: chem. Element aus Gruppe 9 des Periodensystems, (Platinmetall), Protonenzahl 77, AG 192,217. Silberweißes, sprödes Edelmetall, Dichte 22,63 g/mL (schwerstes chem. Element), Smp. 2410 °C, Sdp. 4550 °C, das in seinen meist farbigen Salzen u. Komplexen die Oxidationsstufen von ‒1 bis +6, haupts. aber +3 u. +4 besetzt.

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Iri|di|um, das; -s [engl. iridium, zu griech. ĩris (Gen.: i̓ridos) = Regenbogen; nach den bunten Farben, die einige seiner Salze zeigen]:
silberglänzendes, sehr hartes Metall, das in Legierungen für Platinschmuck, Injektionsnadeln, elektrische Kontakte u. a. verwendet wird (chemisches Element; Zeichen: Ir).

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I
Iridium,
 
das von Motorola realisierte erste System der Satellitenkommunikation, das die mobile Kommunikation von und zu jedem Punkt der Erdoberfläche ermöglicht. Es ist benannt nach dem gleichnamigen chemischen Element mit der Ordnungszahl 77 (ursprünglich sollte das System ebenso viele Satelliten umfassen); die Zahl wurde später auf 66 reduziert (das System müsste deshalb eigentlich »Dysprosium« heißen). Die 66 Satelliten umkreisen die Erde in 765 km Höhe (LEO) auf sechs kreisförmigen Umlaufbahnen mit einer Geschwindigkeit von 27 000 Stundenkilometern, wobei sich jeweils elf Satelliten im gleichen Abstand voneinander in einer Umlaufbahn befinden. Alle sechs Umlaufbahnen kreuzen sich über den Polen.
 
Die Mobilkommunikation mit Iridium beruht darauf, dass von jedem Punkt der Erdoberfläche aus ein Endgerät, das sog. Iridium-Handy, direkt Daten an den nächsten Satelliten übermittelt (bei einer Sendeleistung von etwa 0,35 Watt). Die an den Satelliten übertragenen Daten werden gegebenenfalls an andere Satelliten des Systems weitergegeben und vom richtigen Satelliten schließlich an den Empfänger gesendet. In dicht besiedelten Gebieten sind auch Übergänge zwischen dem Satellitensystem und Bodenstationen bzw. zu anderen Netzen vorgesehen. Die Satelliten senden mit scharf gebündelten Funkstrahlen (Spot-Beams), die kleine Ausschnitte der Erdoberfläche (Funkzellen) überstreichen, wobei jeder Satellit bis zu 48 Spot-Beams ausstrahlt. Die damit insgesamt möglichen 3168 Funkzellen überdecken die gesamte Erdoberfläche, ändern aber wegen der Satellitenbewegungen laufend ihre Lage. Verlässt ein empfangendes Iridium-Handy eine Funkzelle, so überträgt die nächste Funkzelle des gleichen Satelliten oder der nachfolgende Satellit die Daten weiter.
 
Zur Funktionalität des gesamten Systems gehören verschiedene Kommunikationsverbindungen: Verbindungen zwischen zwei hintereinander und zwischen zwei nebeneinander fliegenden Satelliten, die Verbindung von Satelliten mit stationären Basis- oder Kontrollstationen auf der Erde sowie mit stationären Gateway-Stationen. Das Frequenzband für die Nutzsignale liegt bei 1610 MHz bis 1626,5 MHz.
 
Iridium ging im September 1998 in Betrieb, wurde aber im März 2000 vorläufig eingestellt, da die Benutzungseinnahmen die Kosten bei weitem nicht decken konnten. Der Zusammenbruch der Iridium-Gesellschaft war mit einem Schuldenberg von 4,4 Milliarden US-$ eine der größten Pleiten der US-Wirtschaft. Das System wurde Ende des Jahres 2000 an ein Konsortium (u. a. Boeing) verkauft und nahm im Juni 2001 seinen Dienst wieder auf. Es besteht inzwischen aus 73 Satelliten.
 
Ein Vorläufer von Iridium ist z. B. das System Inmarsat, das aus nur zehn Satelliten in höherer Umlaufbahn besteht, mit denen aber fast die ganze Erdoberfläche überdeckt werden kann.
II
Iridium
 
[englisch, zu griechisch ĩris, íridos »Regenbogen« (nach den verschiedenen Farben der Komplexsalze des Iridiums)] das, -s, chemisches Symbol Ir, ein chemisches Element aus der achten Nebengruppe des Periodensystems der Elemente. Iridium ist ein silberweißes, sehr hartes, sprödes Edelmetall aus der Gruppe der Platinmetalle. Mit einer Dichte von 22,65 g/cm3 ist Iridium das schwerste aller chemischen Elemente. Iridium ist noch widerstandsfähiger als Platin; es wird von keiner Säure, auch nicht von Königswasser, angegriffen. Iridium ist sehr selten und kommt nur gediegen, meist mit Platin oder Osmium (Iridosmium) vor. Verwendung findet Iridium meist als härtender Zusatz zu Platin für Apparate und Geräte (das Pariser Urmeter besteht aus 90 % Platin und 10 % Iridium), in Legierungen mit Osmium für Schreibfedern, Dentalinstrumente, Injektionsnadeln und elektrische Kontakte. - Iridium wurde 1804 von S. Tennant entdeckt.
 
In den stark gefärbten Iridiumverbindungen hat Iridium meist die Oxidationszahlen + 3 und + 4, seltener + 1, + 5 oder + 6. Iridium(III)-oxid, Ir2O3, wird durch Salpetersäure zu schwarzem Iridium(IV)-oxid, IrO2, oxidiert. Die einfachen Iridiumhalogenide, IrX3 (X = Halogen), sind verschieden gefärbte Verbindungen; z. B. das olivgrüne Iridiumtrichlorid, IrCl3. Das gelbe Iridiumhexafluorid, IrF6, ist leichtflüchtig. Wichtig sind komplexe Iridiumverbindungen, auch mit organischen Liganden, die z. B. in der homogenen Katalyse eingesetzt werden.
 

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Iri|di|um, das; -s [engl. iridium, zu griech. ĩris (Gen.: íridos) = Regenbogen; nach den bunten Farben, die einige seiner Salze zeigen]: silberglänzendes, sehr hartes Platinmetall, das in Legierungen für Platinschmuck, Injektionsnadeln, elektrische Kontakte u. a. verwendet wird (chemisches Element) (Zeichen Ir).

Universal-Lexikon. 2012.

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